Ein Manta wie im Film

PNP stellt die schönsten Oldtimer vor: Daniel Holesch ist leidenschaftlicher Opel-Fan

Laura Stewart 11.03.2021 | Stand 10.03.2021, 18:22 Uhr

Ein Manta wie im Film
Daniel Holesch mit seinem detailgetreuen Nachbau des Originalfahrzeugs aus der deutschen Actionkomödie "Manta, Manta" mit Til Schweiger. −Fotos: Stewart

Pfarrkirchen. Inmitten der vielen anderen Opel Mantas steht er: ein detailgetreuer Nachbau des Manta GSI, in dem einst Til Schweiger 1991 in seiner ersten Kinorolle in der Actionkomödie "Manta, Manta" über die Leinwand fegte. Schon seit seiner Jugend ist Daniel Holesch ein leidenschaftlicher Fan dieses Opel Modells. "Meine beiden älteren Brüder sind Manta gefahren, so bin ich damit aufgewachsen", erzählt der gebürtige Erlbacher, Landkreis Altötting.

Bereits mit 15 Jahren kaufte er sich einen Opel Ascona, mit 18 hatte er dann schon vier Opel. "In den 90er Jahren erlebte die Kultszene um den Manta ihren Höhepunkt. Das war genau zu meiner Teenager Zeit", erinnert sich der Sammler. Heute besitzt er 24 Opel Manta. Sie stehen auf seinem Grundstück in Pfarrkirchen. Einige weitere sind in einer Halle außerhalb untergebracht. Zehn der Manta sowie ein Opel Bitter CD, ein Opel Diplomat und einen Ascona behält er für sich, "die anderen sind Handelsware und werden verkauft", so Holesch. Für einen gewöhnlichen Manta beginne der Preis bei etwa 8000 Euro. "Möchte man etwas ausgefallenes, ist man schnell bei 30000 Euro", weiß der Tüftler.

Ein Manta wie im Film

Wie das Original aus dem Film

Ein Manta wie im Film
Ein ganz seltenes Stück ist "die weiße Flotte", ein Manta i2800 aus dem Jahr 1978, den Holesch gerade restauriert. Von dem Sondermodell wurden nur acht Stück gebaut.

Seit 2012 lebt der gelernte Schlosser mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Pfarrkirchen. "2010 bauten wir die Werkstatt für die Autos, 2012 war dann das Haus auch fertig", erzählt der 38-Jährige.

Bislang besaß Holesch schon 220 B-Mantas und neben einigen seltenen Modellen findet sich in seiner Sammlung auch sein Nachbau des "Filmrochens". 2007 hatte er den Manta GSI aus dem Jahr 1987 gekauft. "Unter der Motorhaube befindet sich ein 3,6 Liter Motor mit 236 PS", sagt Holesch. Bereits 2008 war der Flitzer fertig restauriert, da Ersatzteile keine Mangelware sind.

Die Benetton-Folien an Tacho, Lenkrad und Schaltknauf sind charakteristisch für den Film-Manta.

Der Manta entspricht so gut es geht dem Original. "Die Innenausstattung ist genau gleich. Sogar das Lenkrad, der Schaltknopf und der Tacho sind mit bunten Benetton-Folien versehen." Außerdem hat er DW Sportsitze eingebaut. "Die roten Gurte haben mir aber nicht gefallen, so habe ich sie gegen schwarze getauscht." Der Breitbausatz wurde von der Firma Mattig gefertigt. "Er ist der älteste noch existierende Mattig Manta", erzählt er stolz. Peter Mattig persönlich kam 2011 zu Holesch, um die Maße für ein neues Bauteil zu nehmen. Im Gegenzug half Holesch bei den damaligen Opeltreffen in Sulzberg. Veranstaltet hatte dieses die Opelfreunde Obertürken, denen Holesch schon seit ihrem Bestehen 1992 angehört. Außerdem ist er auch schon seit Jahren Mitglied der Oldtimerfreunde Rottal-Inn.

Ein Manta wie im Film
Mit Autogramm von Erich Bitter: der Opel Bitter CD von 1977.

Ein seltenes Stück ist auch sein Manta i2800, 2,8 Liter mit 150 PS. "Davon gab es insgesamt nur 27 Stück. Und dieser hier ist eine Sonderedition, die ‚die weiße Flotte‘ heißt. Davon wurden nur acht gebaut." Daher komme man als Normalsterblicher an ein solches Modell gar nicht mehr heran. "Ich habe sieben Jahre gebettelt und ihn dann als komplette Ruine – er stand seit 1992 – für einen neuwertigen Manta GSI eingetauscht."

Ein Manta wie im Film
Sein Alltagsauto für den Sommer ist ein Opel Diplomat von 1969.

Seit August 2020 ist diese Rarität aus dem Jahr 1978 nun im Besitz von Holesch und wird derzeit auf Vordermann gebracht. "Normalerweise brauche ich in etwa drei Monate, aber hier ist es schwierig mit den Ersatzteilen. Daher dauert es etwas länger." Ziel ist es, den Manta so original wie möglich zu restaurieren.

Sein Opel Diplomat ist aus dem Jahr 1969. "Er hat einen 5,4 Liter V8 Motor mit 230 PS." Seit 2015 steht er bei Holesch und wird als Alltagsauto im Sommer genutzt. "An ihm musste ich bisher nichts machen, er ist original, nur der Motor wurde überholt." Holesch hat ihn damals in Burgkirchen gekauft. "Der Sammler hatte den Diplomat und noch 37 weitere Opel. Nach dessen Tode wurden alle Autos verkauft. Ich habe das Komplettpaket gekauft, den Diplomat behalten und alle anderen weitergegeben."

Mit Autogramm von Erich Bitter

Seit 2014 ist auch ein Bitter CD (steht für Coupé Diplomat), aus dem Jahr 1977 in seinem Besitz. Insgesamt wurden nur 395 Stück gefertigt. Der grüne Oldtimer hatte damals einen Getriebeschaden. "Ich habe alles komplett neu gemacht." Auf was Holesch besonders stolz ist: Der ehemaliger Rennfahrer und Autodesinger hat den grünen Opel signiert.

Laura Stewart