In der Familie geblieben

PNP stellt die schönsten Oldtimer vor: Hermann Reitberger restauriert Zweiräder

26.04.2021 | Stand 25.04.2021, 19:11 Uhr

In der Familie geblieben
Das Mofa Hercules Cb1 (links) stammt noch von Hermann Reitbergers Mutter, das Moped Diva-Luxus von Göricke fand sein Vater durch Zufall auf dem Sperrmüll. Nach vielen Jahren hat Reitberger sie nun restauriert. −Fotos: Stewart

Pfarrkirchen. Stolz ist Hermann Reitberger auf seine zwei selbst restaurierten Zweiräder. Sie waren schon früher Teil der Familie, gerieten aber in Vergessenheit. Durch Zufall fand der 36-Jährige aus Lanzing heraus, dass sie noch existieren und hat sich zugleich ans Werk gemacht. Jetzt sind die kleine orangefarbene Hercules Cb1 und die Diva-Luxus von Göricke wieder fahrbereit.

Moped auf dem Sperrmüll gefunden

"Die Göricke mit 1,25 PS stammt noch von meinem Vater", erzählt Reitberger. "Er hat damals auf einer Baustelle bei Wacker gearbeitet, und ein Arbeiter kam immer mit diesem Moped angefahren. Als er dann später auf einer Baustelle bei Raitenhaslach war, sah er ebendieses Moped auf einem Haufen Sperrmüll liegen. Da hat er gefragt, ob er es mitnehmen könne."

In der Familie geblieben
Mit Käfern ist Hermann Reitberger aufgewachsen. So hat er sich 2016 seinen Traum erfüllt und einen Käfer aus dem Jahr 1972 gekauft.

Zuletzt zugelassen war die Göricke im Jahr 1974. Seither stand sie viele Jahre unbenutzt in der Garage. 2012 begann Reitberger mit der Restauration, 2018 war er damit fertig. "Ich habe das Moped in alle Einzelteile zerlegt und neu zusammengesetzt. Da wir zur gleichen Zeit unser Haus gebaut haben, musste ich zwischendrin immer ein wenig pausieren." Besonders freut es ihn, dass er alle originalen Teile wiederverwenden konnte, denn heute finde man kaum noch Ersatz. "Nur die Felgen und die Speichen sind neu, die Treter muss ich auch noch auswechseln."

Die orangefarbene Hercules Cb1 mit 1,4 PS aus dem Jahr 1973 gehörte in früheren Jahren seiner Mutter. "Sie nutzte sie, um nach Pfarrkirchen in die Arbeit zu fahren", erzählt Reitberger. Da das kleine Mofa aber nicht gut ging und die Mutter etwas unzufrieden damit war, wurde das Campingmofa eingelagert. "Mein Onkel meinte eines Tages, ob ich nicht Interesse daran hätte. Ich war sehr überrascht, weil ich gar nicht wusste, dass die Hercules noch existiert." So nahm er das Mofa sehr gerne zurück. 2016 hat Reitberger dann begonnen, es herzurichten. "Das Mofa ist aber noch in Originalzustand, nichts musste bisher neu lackiert werden. Sie steht noch so da, wie sie im Jahr 1973 gebaut wurde."

Ein Freund für alte Fahrzeuge war der gelernte Heilerziehungspfleger schon immer. "Ich bin mit einem Käfer aufgewachsen, und wenn dieser weg war, dann kam der nächste." Nachdem der letzte verkauft war, merkte Reitberger, dass ihm etwas fehlte. So kaufte er sich 2016 selbst einen Käfer 1303 für die Familie, den sie heute von Frühjahr bis Herbst als Alltagsauto benutzen. Der Wagen aus dem Jahr 1972 hat 44 PS. "Er ist einfach besonders, unser ein und alles. Die Begeisterung für Käfer sind auch der Schlüssel zu meiner allgemeinen Liebe zu Oldtimern."

Eben dieser bot dann den Anlass, Mitglied bei den Oldtimer Freunden Rottal-Inn zu werden. "Aber schon früher waren wir immer gerne auf den Treffen, um uns die alten Autos anzusehen." Neben dem Käfer und den beiden Zweirädern, hat der Lanzinger auch noch ein Motorrad der Marke BMW und eine KTM, die jetzt bald auch restauriert wird. Was das Tüfteln angeht, so lernt man das mit der Zeit, erzählt er: "Ich hatte viel Unterstützung von Freunden und meinen Onkeln, die sich selbst sehr gut mit Oldtimern auskennen."