Auf Schwammerlsuche mit dem Zweirad

PNP stellt die schönsten Oldtimer vor – Heute: Moped-Liebhaber Sigmund Marxbauer

Laura Stewart 23.08.2021 | Stand 22.08.2021, 18:24 Uhr

Auf Schwammerlsuche mit dem Zweirad
Das Moped C50 Sport Typ 517 von Zündapp hat sich Sigmund Marxbauer selbst umgebaut. "Mit dem höheren Lenkrad und der verkürzten Sitzbank ist sie angenehmer zu fahren", sagt er. −Fotos: Stewart

Pfarrkirchen. Mit 16 Jahren bekam Sigmund Marxbauer sein erstes eigenes Moped, eine Zündapp Combinette 429. Seitdem haben ihn die kleinen Flitzer mit gerade einmal zwei bis drei PS nicht mehr losgelassen. Vor allem die Marken Zündapp und Honda haben es ihm angetan. "Ich bin immer noch begeistert", sagt der 72-Jährige.

Sieben an der Zahlstehen meist im Keller

Sieben Mopeds versammeln sich nun in seinem Keller. Zuletzt fand er ein Combinette 429, das gleiche Modell, das er in jungen Jahren schon gefahren hat, ganz in der Nähe von Pfarrkirchen. "Das war ein echter Glücksgriff", erzählt er. Jetzt ist es in seinem Keller schon etwas voll. Um fast alle Modelle fahrbereit zu halten, richtete sich Marxbauer ein kleines Ersatzteillager mit ein.

Auf Schwammerlsuche mit dem Zweirad

Für die Moped-Sammlung von Sigmund Marxbauer gab es erst kürzlich neuen Zugang: Eine Zündapp Combinette 429. Eben dieses Modell war sein erstes Moped, das er mit 16 Jahren bekommen hatte.

In den Sommermonaten setzt er seine Mopeds gerne in Bewegung. "Vor allem durch den Wald, entweder um spazieren zu fahren oder um Schwammerl zu suchen."

Um sie aus dem Keller nach oben zu befördern, braucht er aber Hilfe. "Alle alleine herausfahren kann ich nicht. Da hilft mir immer mein Sohn oder der Nachbar", erzählt er. Dann stehen die Mopeds jederzeit für einen kleinen Ausflug parat. "Ich fahre aber nur um die zehn Kilometer", sagt der gebürtige Baumgartner. Gemeinsam mit seiner Frau lebt er nun aber schon seit 44 Jahren in Pfarrkirchen. "Ich habe bei Pollozek als Verkäufer gearbeitet."

Am liebsten benutzt er das blaue C50 Sport Typ 517 von Zündapp aus dem Jahr 1974. "Aber ich fahre auch mit den anderen. Nur diese habe ich eben speziell ein bisschen umgebaut." So hat Marxbauer den Lenker etwas höher gesetzt und die Sitzbank verkürzt. Sonst sind alle seine Mopeds original. An ihnen tüfteln, das macht der Rentner selbst. Fehlt es an den Motoren, hat er einen Spezi, der ihm hilft.

Eines seiner Lieblinge ist die Zündapp GTS 50 aus dem Jahr 1978. "Ich habe sie von einem älteren Herren gekauft, der selbst nicht mehr fahren konnte." Jetzt ist sie schon seit zehn Jahren in Marxbauers Besitz. Aus der Reihe besitzt er noch eine andere GTS 50 mit Baujahr 1977. "Sie sind fast gleich, der Motor ist derselbe."

Aus dem gleichen Jahr hat er auch ein Moped der Marke Honda. Die "Monkey" ist schon seit 15 Jahren bei Marxbauer. "Sie ist sehr klein. Es sieht ein bisschen komisch aus, wenn man darauf sitzt. Aber das gehört so", erklärt er. Von Honda steht außerdem eine DAX aus dem Jahr 1988 im Keller. "Aber mit ihr bin ich schon lange nicht mehr gefahren." Ein ganz besonderes Moped ist die Bergsteiger Zündapp. "Solche sind sehr beliebt", weiß er. Mit Baujahr 1970 ist es das älteste Zweirad in seiner Sammlung. "Sie habe ich auch schon um die zehn Jahre. Aber leider müsste ich den Motor herrichten, um wieder mit ihr zu fahren."

Für Marxbauer besonders macht die Mopeds ihr "schöner Vier-Takt-Klang." Für alle Zweiräder hat er jeweils ein kleines Nummernschild.

Eigentlich hätte er noch viele mehr gehabt. "Ich habe schon früher immer wieder alte Mopeds gekauft, dann hatte ich die Lust verloren und alles verkauft." Mit der Zeit begann er aber wieder auf Oldtimer-Märkte zu gehen. "Ich war unterwegs in Mannheim, Ulm, Mühldorf und auch in Pfarrkirchen. Dort packte mich die Euphorie und es ging wieder los." Das ist nun 20 Jahre her.

Mit den Mopedszum Oldtimertreffen

Marxbauer genießt es, umher zu fahren, sich die Oldies anzuschauen und gegebenenfalls auch das ein oder andere zu erwerben. "Man lernt viele interessante Leute kennen. In jedem Dorf gibt es einen Sammler. Man kommt dadurch ins Gespräch, das ist schön." Auf seinen Fahrten begleitet ihn meist seine Frau Christine. "Ich habe mit den Mopeds nicht viel am Hut, aber wenn wir irgendwo eins holen müssen, dann begleite ich ihn natürlich", erzählt sie.

Obwohl er mit Autos nicht all zu viel anfangen kann, ist Marxbauer eines der Gründungsmitglieder der Oldtimerfreunde Rottal-Inn. "Auf unserem Treffen in Pfarrkirchen bin ich auch mit meinen Mopeds dabei." Außerdem hilft er bei den diversen Veranstaltungen des Vereins mit. "Das gehört dazu."

Laura Stewart